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- Kategorie: Schulseelsorge
Die Geschichte, so denke ich, wird wahrscheinlich jeder kennen. Sie gehört sicherlich zu einer der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Vielleicht liegt es daran, dass es sie gleich mehrmals gibt, denn da gibt es ja die Geschichte von der Speisung der 4000 und die Geschichte von der Speisung der 5000.
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- Kategorie: Schulseelsorge
Wir leben in einer Zeit, in der wir sehr auf Sicherheit ausgerichtet sind. Ja, wir versichern uns gegen alles, was auch nur irgendwie denkbar ist. Seit einiger Zeit denke ich auch wieder darüber nach, ob mein Versicherungsschutz noch ausreichend ist.
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- Kategorie: Schulseelsorge
Die eben gehörte Geschichte aus dem Evangelium des Markus vermittelt schon ein ganz anderes Bild von Jesus, als wir es kennen vom sonst so freundlichen, netten und liebevollen Jesus. In der Geschichte geht es ganz schön zur Sache. Vor allem, weil Jesus in ziemlich radikaler Weise den Leuten klar macht, dass es besser sei, nach unseren Maßstäben zwar defizitär zu sein, aber dafür wenigstens nicht in der Hölle zu schmoren.
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- 2022
Sperren wir das Geheimnis nicht ein
Seit Montag wird aus dem Markusevangelium gelesen. Wir nehmen uns für das Bibellesen ja leider viel zu wenig Zeit, würden wir uns an solche Leseordnungen halten und demzufolge jeden Tag einen kleinen kurzen Bibeltext lesen oder hören, hätten wir relativ schnell ein ganzes Evangelium gelesen, aber statt sich jeden Morgen diese wenigen Minuten Zeit zu nehmen, verschieben wir das Lesen der Bibel lieber auf später, bis wir irgendwann einmal Zeit dafür zu haben meinen.
- 2023
Lebenszeichen - Licht
In der Adventszeit geht es viel ums Licht. In den letzten beiden Andachten haben wir insbesondere über den Adventskranz nachgedacht, auf dem ja von Advent zu Advent eine Kerze mehr brennt und es allein dadurch schon immer heller wird und so ganz nebenbei wird am Freitag der kürzeste Tag und die längste Nacht sein, Wintersonnenwende. Sodass wir ganz praktisch spüren können, dass nicht nur an Weihnachten mit dem Jesuskind das Licht in die Welt kommt, sondern es von da an wirklich immer etwas länger hell sein wird, auch wenn wir das nicht gleich merken werden.
Hoffnungen der Menschen
Der Baumstumpf Isias, von dem der Prophet Jesaja spricht, meint das Herrschergeschlecht des Königs Isai, des Vaters von David. Das Herrscherhaus liegt darnieder – und doch wird aus einem kleinen Zweig, der diesem Stumpf entsprosst, ein Neuanfang kommen.
Das Bild lässt sich in der Natur immer wieder finden – ein Baum ist gefällt, ist wie tot. Und doch schlägt der Baumstumpf wieder aus, bildet ein kleines, dünnes Ästchen mit grünen Blättern dran.
Lebenszeichen - Adventskranz
„Macht hoch die Tür“, da habe ich ziemlich klare Bilder im Kopf, da denke ich zuerst an eine alte Burg mit einem mächtigen Burgtor, das hochgezogen wird. Vor vier Jahren war ich einmal in Carcassonne, einer riesigen mittelalterlichen Burganlage und man konnte sich dort trotz der vielen Touristen, von denen es dort nur so wimmelte, richtig gut vorstellen, wie durch das breite Tor der Burgherr mit seinen Rittern hereingeritten kam.
Hinhören und nachfolgen
„Kommt her, mir nach Kanaillen!“ ein geflügeltes Wort bei unseren Abenteuerspielen im Gemeindewald, wenn wir Robin Hood oder Räuberhauptmann Kapitän Tenkesh gespielt haben. Das war so ein Weckruf, jetzt geht´s richtig los. Meistens passierte dann gar nichts oder zumindest nicht viel, denn das Spannendste war ja die Vorbereitung des Ganzen, die Planung, wie wir den vermeintlichen Gegner angreifen, uns anschleichen, ihn in die Zange nehmen und dann gnadenlos über den Verruchten herfallen.
Weise sein und Vertrauen haben
Das ist heute wieder einmal gar nicht so leicht über diese Texte zu predigen, so dass ihr das versteht, so dass ich es selber verstehe. Weisheit, so wird uns hier mit sich überbietenden Worten und Beispielen gesagt, ist das Wirken Gottes an uns Menschen, für uns Menschen, in dieser Welt. Weisheit wird mit Begriffen beschrieben wie heilig, einzigartig, zart, klar, das Gute liebend und menschenfreundlich, ja alles vermögend. Und diese Weisheit, dieses Wirken Gottes, dieser Geist Gottes, der verkörpert sich dann zum Beispiel in einem weisen Menschen.
Nicht Opfer, sondern Liebe
Heute ist der Tag des Evangelisten Matthäus. Im gleichnamigen Matthäus-Evangelium wird aber gar kein Verfasser genannt, doch es ist davon auszugehen, dass der damit im Evangelium mit dem Beinamen „Zöllner“ bezeichnete Jünger gemeint ist, der bei Markus und Lukas „Levi“ heißt. Ihm wird schon früh ein nicht mehr erhaltenes hebräisches Urevangelium zugeschrieben.
Beten heißt vertrauen
Wie viele Worte braucht es für ein gutes Gebet? Sicher kann man jetzt erschrecken, womöglich auch denken: Moment mal, gibt es denn für ein Gebet eine Rezeptur? Und überhaupt, was heißt da gut?
Also genau genommen gibt es schon eine Rezeptur. Das ist immer das leidige Thema, wenn es um die Schulgottesdienste geht, besonders wie jetzt wieder zum Abiturgottesdienst und die Abiturienten sich etwas schwer tun mit den Fürbitten, die da gelesen werden. Ihr habt ja auch die Fürbitten für diesen Gottesdienst selbst geschrieben, was ich ziemlich gut fand und die sind auch stimmig, aber manche verstehen den Sinn dieser Gebete gar nicht und sind deshalb damit unzufrieden, denn sie verwechseln etwas. Es gibt verschiedene Arten von Gebeten. Manche von denen gehören in die Öffentlichkeit, zum Beispiel die Fürbitten, andere wieder gehören nur in einen bestimmten Kreis oder sind sehr persönlich.
So persönlich, dass sie niemanden anderen etwas angehen. Und da merkt man schon, wenn ich ein persönliches Gebet formuliere, das niemand anderes hört, als Gott und ich, dann werde ich mich da nicht unbedingt an bestimmte Regeln halten müssen, sondern ich kann sagen was mich bedrückt und bedrängt, was mir auf der Seele lastet, worunter ich leide oder vor allem eben auch, worüber ich mich freue und wofür ich dankbar bin. Beim öffentlichen Gebet sieht das schon ein bisschen anders aus. Da gehören bestimmte private Dinge einfach nicht hinein. Zum einen, weil sie eben andere nichts angehen, zum anderen, weil sie andere nicht interessieren und darum gibt es für diese Gebete schon eine Art Rezeptbuch. Deshalb gibt es verschiedene Formen von Fürbittgebeten und es gibt bestimmte Anliegen, die darin zur Sprache kommen sollen und sie werden von den am Gottesdienst Beteiligten vorgetragen, aber eigentlich sind es die Bitten derer, welche mitbeten. Es sind gemeinsame, gemeinschaftliche Bitten, die alle betreffen.
Schwieriger wird es bei der Frage danach, was ein gutes Gebet ist, denn für mich selbst ist wahrscheinlich ein gutes Gebet, wenn das, was ich im Gebet erbitte, dann auch eintrifft. Und oft ist man enttäuscht, wenn man vor der Klassenarbeit noch schnell ein Stoßgebet losgelassen hat, weil man vergessen hatte zu lernen, und dann doch eine schlechte Zensur herauskommt. Vielleicht war das Gebiet ja dann auch wirklich schlecht. Das heißt, Gott hat die Bitte nicht erfüllt, etwa weil er nicht wollte, sondern weil ich eben nur so im Vorbeigehen, quasi schnell mal etwas daher gebetet habe und Gott als Wunscherfüllungsmaschine angesehen habe, anstatt ernsthaft mit ihm reden zu wollen und dann war es eben nicht so gut.
Hingegen beim öffentlichen Gebet kann man schon sagen, ob ein Gebet gut oder schlecht ist.
Allerdings bezieht sich das nicht auf den Inhalt, sondern auf die Art und Weise und das ist, glaube ich, ganz wichtig, denn über die Art und Weise darf man ruhig einmal sich beschweren.
Es gibt einen schönen Satz eines Theologen über die Qualität von Predigten, den man genauso gut auf die Qualität von Gebeten beziehen könnte, er hat gesagt, dass es sehr wohl gute Predigten gibt, aber eben auch nicht so gelungene. Und so gibt es auch gute Fürbitten und nicht so gelungene Fürbitten, aber wie schon gesagt, bezieht sich das nicht auf den Inhalt, sondern auf die Form. Also noch einmal: Was heißt das, ein gutes Gebet zu beten?
Es soll aus einem offenen ehrlichen Geist heraus entspringen, dann sagt man, kämen die richtigen Worte von selbst und wir reden ja in einem Gebet zu Gott und wenn wir dann so vor ihm stehen, dann weiß er nicht nur ehedem schon was wir eigentlich erbitten wollen, sondern wir haben es ja auch ausgesprochen.
Und genau das ist das Wichtigste, dass ich es selbst einmal gesagt habe, wirklich von mir selbst gehört habe, wo ich Fehler gemacht habe, wo ich schuldig geworden bin oder wo ich mich über etwas besonders gefreut habe, dass dies eben keine Selbstverständlichkeit ist und genau das freut auch Gott. Denn natürlich wusste er diese Dinge schon vorher, aber in der Tatsache, dass ich es ausgesprochen habe, dass ich vertrauen zu ihm gefunden habe, ihn bitten wollte, baut sich eine ganz andere Beziehung auf. Darum ist es ja manchmal auch so schwer zu beten, weil man sich vielleicht für etwas schämt, aber Gott ist eben nicht einer der abrechnet mit mir und mich für meine Fehler zur Verantwortung zieht oder gar verdammt, sondern einer, der mich versteht und der Brücken bauen will und die wichtigste Brücke heißt: „Vertraue mir!“ Wenn ich vorsichtig versuche diese Brücke zu gehen, dann werde ich feststellen, dass sie mich trägt und je weiter ich gehe, desto mehr werde ich dieses Gefühl bekommen und dann fällt auf dem Weg hin zu Gott im Gebet alles Schwere von mir ab und weil das eben nicht so einfach ist, weil wir oft nicht die richtigen Worte finden und weil wir eben nicht plappern sollen wie die Heiden, daher labern ohne Sinn und Verstand, darum hat uns Jesus Christus ein Gebet gegeben mit dem wir immer das richtige Treffen, was wir immer sprechen und beten können und wodurch wird Sicherheit gewinnen.
Beten ist gar nicht leicht und man kann wirklich viele Fehler machen, aber das ist egal, denn es geht nicht um eine Rezeptur oder Regeln. Damit es aber leichter wird haben wir mit dem Vaterunser diese Hilfe, zum Beispiel wenn uns die richtigen Worte fehlen. Und das macht das Vaterunser zu etwas ganz Besonderen. Amen.
Und der Friede Gottes, der höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Pfr.i.E. Kay Lohse
Leben in Fülle
Endlich, nach 165 km anstrengenden schweißtreibenden Weges, habt ihr die letzten 5 km mit eigener Kraft hierher zurückgelegt. Für manche sicherlich eine große Herausforderung, angesichts der Tatsache, dass sie in den meisten Fällen bis vor die Tür der Schule gefahren werden oder zumindest der Bus nur wenige hundert Meter entfernt hält.
Worin die Kraft des Hl. Geistes besteht
Pfingsten ist das Hochfest des Heiligen Geistes. „Geist“ meint im christlichen Zusammenhang nicht „Gespenst“ oder „Erscheinung“. Er hat nichts mit Grusel oder Geisterbahn zu tun. Wenn wir sagen: „Hier herrscht ein guter Geist“, oder „das war ein geistreicher Einfall“, dann beschreibt das vielleicht ein bisschen, was wir mit „Heiligem Geist“ meinen.
Bedingungslos
Ichhabe im Stundenbuch für den heutigen Tag einen interessanten Satz gelesen. Dietrich Bonhoeffer soll einmal gesagt haben: „Hilfe ist nur dann Hilfe, wenn sie gebraucht wird, nicht wenn es mir gefällt, sie anzubieten.“ Diesen Satz halte ich für sehr klug und wichtig.
Wir haben gerade aus dem Evangelium vom blinden Bartimäus gehört, der bettelnd am Straßenrand sitzt und eigentlich nur darauf wartet, dass die Zeit vergeht beziehungsweise sich jemand erbarmt und ihm einen Almosen in die Schale wirft, was er nur hören kann und er schnell einstecken muss, ehe ihm freche Straßenkinder die Münzen aus seiner Bettelschale stehlen, allein schon um ihn zu ärgern.
Worauf man verzichten kann
Das ist echt ungeheuerlich, jedenfalls für die damalige Zeit muss das unvorstellbar gewesen sein, dass die Jünger etwas so Grundsätzliches infrage stellen und das ohne sich vorher mit denen abzusprechen, die möglicherweise über die Einhaltung dieser Dinge zu entscheiden hätten.
Gemeinsamkeiten in den Verschiedenheiten entdecken
Abraham heißt auf Arabisch: Ibrahim. Im Islam gilt er als der Stammvater des Monotheismus und als der erste Gläubige. Vertrauter und Freund Gottes wird er auch genannt und mit der Magd seiner Frau Sarah, mit Hagar oder wie es arabisch wieder heißt Hachar, hat er praktisch einen unehelichen Sohn, Ismael, von dem wiederum Mohammed abstammen soll.
Wenn der Stille etwas zu sagen hat
Predigt zu Mk 3,22
Ein durchaus schwieriger, man sagt auch sperriger Text. Es ist die Rede von Dämonen und vom Beelzebul. Ich denke mal keiner von uns glaubt noch an Dämonen, auch wenn wir manchmal diesen Ausdruck in dem Zusammenhang dämonischer Kräfte gebrauchen, wenn es zum Beispiel um Krieg oder Gewaltverbrechen geht und auch der Begriff des Beelzebuls für den Teufel ist eher ungebräuchlich und nicht gerade unser Thema.
Gute Geschichten machen neugierig.
Gute Geschichten machen neugierig. Sie sind so spannend, dass wir gerne zuhören und bis zum Schluss aufmerksam bleiben. Und dann geht einem plötzlich auf: Das ist ja meine Geschichte! Hier bin ja ich gemeint!
Für mich ist die Geschichte vom Adler so eine gute Geschichte:
Momente tiefen inneren Friedens
Die eben gehörten Texte werden normalerweise am 02. Februar gelesen, an dem eigentlich dieser Gottesdienst stattfinden sollte, an Mariä Lichtmess. Dieser Begriff geht zurück auf eine Lichtprozession in Rom im 5. Jahrhundert. Sie sollte einen alten heidnischen Ritus verdrängen und erinnert an das Wort des Simeon, der das Kind als „ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für das Volk Israel bringt“ genannt hat. Eigentlich heißt es das „Fest der Darstellung des Herrn“.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Mt 5,6.9
Gedanken
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Aktuelle Andacht
Weihnachten vor der Tür?
Schon wieder steht Weihnachten vor der Tür. Verkündigung des Herrn war gestern. Gleich beten wir darum, dass wir für Gottes Wort empfänglich sein wollen. Das ist Weihnachten. Das Wort ist Fleisch geworden. Wir dürfen ähnlich wie Maria unseren Gott zur Welt bringen. Durch unser Leben. Ich wünsche Euch ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. In neun Monaten und heute. Möge Gott heute in Eurem Leben zur Welt kommen.
Im Tagesgebet heute verlangen wir einiges von uns ab. Könnt Ihr Euch noch erinnern, wofür wir da eigentlich gebetet haben. Ich frage mich, ob ich oder ob Ihr dazu eigentlich so aus vollem Herzen Amen sagen könnt.
Gehorsam, Verzicht, einmütig im Gebet und eifrig in Werken der Liebe. Ganz schön krasse Sachen.
Das ist, was Fastenzeit ausmacht. Und alles Dinge, die wir nicht gern von uns abverlangen.
In der Lesung geht es dann weiter. Mose stellt den Israeliten kurz vor dem Eintritt in das gelobte Land nochmal das gesamte Gesetz Gottes vor Augen und verpflichtet sie und das ganze Volk Gottes verpflichtet sich, alles einzuhalten.
Hier klingen noch einige Mahnungen nach: Höre…Nimm Dich in Acht…Vergiss nicht!
Das klingt ein bisschen wie die Ermahnungen meiner Eltern, kurz, bevor ich das Haus verlasse. Das kann ganz schön nerven.
Und doch steckt in all dem auch eine Verheißung drin.
Hört und Ihr werdet leben!
Für das Volk Gottes ist das Gesetz nicht einfach eine Sammlung von Regeln, Geboten und Verboten. Das Gesetz ist für das Volk Israel ein wichtiges Identifikationsmerkmal.
Wer sich an das Gesetz hält oder wer es auch nur versucht, dieser Mensch gehört zum Volk Gottes. Und als einzelner habe ich Grund, mich an die Regeln zu halten, weil ich dazu gehören will. Und weil diese Regeln schon vor mir Leute eingehalten haben. Diese Regeln als Grundlage des menschlichen Zusammenlebens wurden auch schon in früheren Zeiten als heilsam und gut für menschliches Miteinander erlebt. Die Gesellschaft, die dieses Gesetz einhält, hat Bestand und wenn ich auf das Gesetz höre und es halte, dann gehöre ich dazu und ich werde von der Gemeinschaft getragen.
Darauf darf ich vertrauen. Auch heute dürfen wir an den Grundlagen unseres Zusammenlebens mitgestalten. Hier in der Schule, in Eurer Klasse herrscht ein bestimmtes Miteinander, das sich auch an Regeln orientiert. Ohne diese Regeln wäre Schulgemeinschaft nicht möglich.
Wir sind aufgerufen, den kalten Buchstaben der Gesetze und Regeln mit Leben zu füllen. Gesetze sollen in erster Linie kein Gefängnis sein, das mich einengen soll.
Sondern sie sollen uns halt geben, damit Leben möglich ist.
Das jüdische Gesetz heißt genau deshalb Thora – Richtschnur oder Weisung. Regeln und Gesetze sollen uns helfen, den richtigen Weg zu finden. Sollten sie dies jedoch verhindern oder erschweren, müssen sie überprüft werden und von allen gemeinsam dienlicher gemacht werden.
Das ist auch unsere Aufgabe der Schule. Das gute Zusammenleben in der Schule und die Entfaltung des Einzelnen in der Gruppe sollen gefördert werden. Diesem Anspruch sollen alle Gesetze unterworfen sein. Hört und Ihr werdet leben, ruft Mose auch uns heute zu.
Wir hören heute auch in der Lesung: „Welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie der Herr, unser Gott, uns nah ist.“
Gott ist uns ganz nah. Auch in den Geboten, die uns auferlegt sind. Doch Jesus geht darüber hinaus und das hören wir im Evangelium:
Er hebt das Gesetz nicht auf. Er erfüllt es. Doch was soll das heißen?
Gott hat sich dadurch, dass er uns Menschen als Mensch begegnet ist, ganz auf unsere Seite gestellt.
Wenn ich nur dadurch vor Gott würdig wäre, weil ich alle Regeln befolge, dann würde ich sehr dumm dastehen.
Gott hat uns schon dadurch, dass er uns gut erschaffen hat, vor ihm würdig gemacht. Und wenn wir dem Anspruch von Regeln und Gesetzen nicht entsprechen, haben wir die Würde trotzdem nicht verloren.
Das ist so, weil er so wurde wie wir, weil Jesus ein ganzes Menschenleben mit uns geteilt hat, alle Höhen und Tiefen. Darum hat er auch alles Dunkle und Böse in unserem Leben verwandelt und die Würde, die wir oft nicht sehen und der wir oft nicht entsprechen, erneuert und bekräftigt.
Das bedeutet vor allem, dass mein Wert nicht davon abhängt, was ich tue.
Mein Wert hängt nicht davon ab, ob ich gut in der Schule bin oder mich an Regeln halte oder ob ich gut zu anderen bin.
Damit Du in den Augen Gottes wertvoll bist, dafür hat er selbst schon alles getan.
Moment!
Heißt das nicht, dass dann alles egal ist, was wir tun?
Wenn ich so reden würde, dann wäre ich, wie es im Evangelium heißt, im Himmelreich der Kleinste.
Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht der Kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen!
Die Frage ist nämlich, was wir uns wert sind zu tun. Oder wofür bin ich mir nicht zu schade.
Wir wurden bereits von Gott für wertvoll und würdig erachtet.
Unsere guten Werke und dass wir uns an die Regeln halten und dass wir gut mit unseren Mitmenschen leben, ist immer die Antwort auf die erste Zusage Gottes.
Werke können uns nicht in den Augen Gottes besser machen. Doch mit dem, was wir tun können, wir die unendliche Würde zum Ausdruck bringen, mit der Gott uns ausgestattet hat.
Wenn wir jetzt nochmal auf das Hochfest von gestern schauen, dann können wir das sehen. Der Engel kommt zu Maria und spricht ihr die Gnade Gottes zu. Alles was Maria tut, ist anzunehmen, was ihr geschenkt wird und Gott zu vertrauen, dass alles gut wird.
Weil es gut für mich ist, kann ich in diesem Sinne mit vollem Ernst zur Bitte um Gehorsam, um Verzicht, Einmut im Gebet und Eifer in Werken der Liebe – Amen sagen.
Christoph Marggraf
Katholischer Schulseelsorger
Was steht an?
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- Zeichen sehen, nicht darauf warten!“ Hört, hört zu, hört richtig zu Wir dürfen darauf vertrauen Sternsinger bringen dem Haus den Segen Mach es dir leicht!
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Herr Christoph Marggraf |
Mi und Do | 10:00 - 12:00 Uhr und nach Vereinbarung über |
Pfarrer i.E. Kay Lohse |
Mo | 9:25 - 10:10 Uhr Mi | 8:35 - 9:20 Uhr und nach Vereinbarung über |