Aktuelle Andacht
Wir dürfen darauf vertrauen
Predigtgedanken JGD 9er, 15.01.2025
Tja, selbst schuld, wenn man die Texte für den Schulgottesdienst nicht selbst auswählt. Dann muss man damit leben was die Kirche für den jeweiligen Tag vorsieht. Die Texte fordern mich ganz schön heraus. Vor allem wenn ich darüber zu Neuntkäslern predigen soll.
Wie kann man heutzutage noch über den Teufel und über Dämonen predigen ohne allen Angst zu machen?
Aber wozu bin ich hier. Wenn ich es mir immer nur einfach machen würde, hätte keiner etwas davon. Zunächst möchte ich jedoch erstmal über Jesus predigen. Der ist in die Welt gekommen, das haben wir in den letzten Wochen ausgiebig gefeiert.
Es heißt heute in der Lesung, er hat Fleisch und Blut angenommen. An anderer Stelle heißt es, er wurde in allem uns gleich außer der Sünde. Da liegt der Punkt des christlichen Glaubens. Weil Jesus uns in allem uns gleich geworden ist, wird sowas wie Erlösung überhaupt erst möglich. Wenn Gott sich als Gott offenbart hat das noch keine Auswirkung auf Menschen. Dadurch das Gott Mensch wird und unser ganzes Leben teilt, vom Anfang an: Er wächst im Leib einer menschlichen Mutter heran bis zum bitteren Ende: Er stirbt einen grausamen Tod. Damit wird das gesamte menschliche Leben von Gott mit Sinn erfüllt. Aus dem Glauben heraus gesprochen: geheiligt.
Gott hat dadurch alles, was ihm nicht entspricht also nicht Heilig ist, besiegt und wie es Paulus in der heutigen Lesung nennt entmachtet. So und jetzt kann ich auch wieder über Teufel und Dämonen sprechen, weil Jesus die ja schon besiegt hat. Trotz dieses Sieges machen auch heute noch Menschen die Erfahrung, des Bösen in dieser Welt. Vieles davon ist Menschengemacht keine Frage. Wir sind frei in dem was wir tun. Und damit auch voll verantwortlich, wenn aus unserem Handeln etwas Schlechtes hervorgeht.
Das wird nicht dadurch geschmälert, dass wir manchmal die Erfahrung machen, dass schlechte Ideen und böse Gedanken einfach so aus dem Nichts zu kommen scheinen. Oder als hätte sie uns jemand eingeflüstert. Die Bibel und die christliche Mythologie haben diese Erfahrung mit dem Teufel personifiziert. Laut der christlichen Mythologie war der Teufel mal der mächtigste Engel Gottes Lucifer der Lichtträger. Dieser habe sich von Gott abgewandt und einige der anderen Engel mitgenommen. Das wären dann die Dämonen, oder böse Geister, wie sie auch im heutigen Evangelium vorkommen. Und spätestens jetzt müssen wir auf den Sieg Jesu zurückkommen. Der Teufel ist nichts an das man glauben kann. Wenn sich jemand in der Taufe zum christlichen Glauben bekennt wird vorher nicht gefragt: „Glaubst Du an den Teufel?“, sondern „Widersagst Du ihm?“. Wir glauben an den einen Gott in drei Personen. Alles was Gott widerspricht hat Jesus besiegt. All dem, ob es uns nun persönlich vorkommt oder als das Böse allgemein widersprechen wir als Christen. Und wenn wir Erfahrungen machen, wo wir hin und hergerissen sind zwischen Gut und Böse. Im Film manchmal dargestellt als Engelchen und Teufelchen, die so auf der Schulter sitzen und jemanden überreden wollen entweder zum Guten und zum Bösen. Wenn wir uns in einer solchen Situation wiederfinden, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott das alles besiegt hat durch Jesus Christus. Es neben Gott kein Böses Prinzip. Schon gar kein gleichwertiges. Und schon gar keines vor dem wir Angst haben müssten.
Wir sind als Menschen lediglich dazu berufen uns aus unserer Freiheit heraus für das Gute, für Gott und gegen alles Böse zu entscheiden. Die Frohe Botschaft des Christentums, wie sie uns heute wieder neu gesagt wird ist, dass auch wenn diese Welt noch so schlecht erscheint und das Böse übermächtig zu sein scheint, und wir ja selber oft keine Engel sind, das Gute, Gott schon immer stärker ist.
So kann auch ein Predigtthema, dass ich mir niemals freiwillig ausgesucht hätte, zu einer Frohen Botschaft werden.
(Es gilt das gesprochene Wort)
GR Christoph Marggraf
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