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Licht sein überall da, wo es dunkel ist

Liebe Schwestern und Brüder,

heute ist der 17. Dezember 2025. Ihr werdet sagen ja und. Vielleicht sagt Ihr auch: Ja! In zwei Tagen gibt es Ferien. Wer noch ein bisschen mehr überlegt, findet heraus, dass schon in sieben Tagen Weihnachten ist. Nächsten Mittwoch, also heute in einer Woche, ist schon der Heilige Abend. Wir befinden uns also schon auf der Zielgeraden. 

Für die Tradition der Kirche waren die sieben Tage vor Weihnachten immer eine besondere Zeit. In dieser Zeit werden keine Heiligenfeste mehr gefeiert. kommen wird,

In dieser einen letzten Woche vor Weihnachten richten wir uns ganz auf den aus, der allein wirklich Heilig ist. Der Immanuel, der Gott mit uns; der war, der ist und der 

Er ist es, den wir erwarten. Jesus ist zu einem ganz bestimmten Moment in der Geschichte geboren worden. Ganz wissenschaftlich irgendwann vor ungefähr 2025 Jahren. Vielleicht ist es auch schon 2031 Jahre her. Ihr könnt gern mal Eure Religionslehrer fragen, wie das mit der Datierung so geht und was die historische Forschung dazu sagt. Doch für uns heute soll das nicht das Entscheidende sein. Es hat eine wichtige Bedeutung, DASS Gott sich in der Geschichte offenbart hat.

Wann genau, spielt eigentlich keine so große Rolle.
Darauf weist uns der heutige Text aus dem Matthäusevangelium hin. Die Geburt Jesu wird hier in den Stammbaum des Volkes Israel und der Familie des Königs David eingeordnet. Maria und Josef entstammten beide aus dieser Familientradition. Die Verheißung sagt, dass ein Nachkomme Davids den Thron erben und eine ewige Herrschaft antreten wird. Jesus ist der Gott in Menschengestalt. Die Offenbarung Gottes in der Zeit. Nachdem nun mehr oder weniger klar ist, DASS Gott sich offenbart hat, ist nun noch wichtig wie! Gott wird geboren, wie ein ganz normales Menschenkind. Im Evangelium des Matthäus ist das ein ganz einfacher Satz: Von Maria wurde Jesus geboren. Das hiermit die Offenbarung Gottes bezeichnet ist, geht erstmal nicht aus diesem Text hervor. Der Evangelist sagt nur, dass Jesus auch der Christus, das heißt der Messias oder der Gesalbte genannt wird. Das klingt nach Hörensagen. Man sagt, es ist so. Ich glaube, dass Jesus auch nur genauso erkannt werden kann. Es fängt erstmal nur damit an, dass jemand mir von diesem Jesus erzählt. Es kann sein, dass dieser jemand mir erzählt, was er oder sie mit diesem Jesus erlebt hat oder was von ihm erzählt wird. Das Besondere entsteht erst, wenn ich dann sage: Ui, das scheint was Besonderes zu sein mit diesem Jesus. Den will ich näher kennenlernen. Wenn ich diese Entscheidung treffe, dann kann sich wirklich etwas verändern in meinem Leben. Dann kann all das, was wir nur vom Hörensagen über Jesus zu wissen glauben, an mir und an jeder und jedem von Euch Wirklichkeit werden. All die Geschichten über Jesus. Die Geburt in Bethlehem, seine Worte, seine Wunder, seine Heilungen, sein Tod und seine Auferstehung werden an Dir und mir gegenwärtig. Wenn wir mit diesem Jesus, der vor so vielen Jahren in Bethlehem geboren wurde, eine Beziehung eingehen. Zu ihm sagen: ja, ich möchte Dir vertrauen, Dir glauben und mit dir mein Leben gestalten, dann wird er in uns geboren. Dann werden wir jeder und jede Einzelne von uns zur Krippe, in die Jesus gelegt werden kann. Dann gehören wir zu seinem Stammbaum, sind Schwestern und Brüder. Dann kann Jesus Heilung und Erlösung auch uns schenken. Licht sein überall da, wo es dunkel ist in unserem Leben. Und da, wo es hell ist, kann Jesus wahre Freude schenken. Nicht nur Spaß an Spaß reihen. Weil dann unsere Freude und Hoffnung, unsere Trauer und Angst eingebettet sind in das Leben Jesu, kann unser Leben eine ganz neue Qualität bekommen. Die Bibel nennt das, das Leben in Fülle. Ich glaube fest daran, dass dieser Jesus auch mit Dir und sogar mit mir eine Beziehung möchte und dass er auch wirksam werden möchte in unserem Leben. Das ist eine Weisheit, die mit menschlicher Logik und Wissenschaft nicht zu begreifen ist. Diese Weisheit kann uns nur geschenkt werden. So steht es in der Tradition der Kirche auch über diesem 17. Dezember: O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten – die Welt umspannst Du von einem Ende zum andern, in Kraft und Milde ordnest Du alles: o komm, und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht!          

Amen.

 Christoph Marggraf, kath. Schulseelsorger

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