Am Mittwoch, den 24.06.2015, war fast der gesamte Geographiekurs der 12. Klasse und ein paar ehemalige Schüler der Klasse von Herrn Muck mit diesem im Besucherbergwerk "Grube Tannenberg". Die Besichtigungstour startete gegen 10:30 Uhr. Davor haben wir ein Foto gemacht, falls wir den Ausgang nicht wieder finden sollten, da wir zu einer normalen Führung noch zusätzlich eine Spezialtour durch das Bergwerk bekommen haben.
Ausgestattet mit Helm, festem Schuhwerk und warmer Kleidung betraten wir das Bergwerk zusammen mit unserem Gruppenführer, der die gesamte Besichtigung sehr interessant und lustig gestaltet hatte. Immer tiefer ging es in den Berg hinein. Ab und zu legten wir eine Pause ein, in denen das Wissen der letzten Jahre aus dem Geographieunterricht getestet und aufgefrischt wurde, durch niedrige Gänge gekrochen werden musste oder man die Werkzeuge und Maschinen ausprobieren durfte. Außerdem erfuhren wir, was ein Herzblatt ist, wie damals das mit der Toilette funktionierte und wie man sich in einen Transportzug zu setzten hat, damit alle Platz finden.
Hier unten ist es von Vorteil nicht allzu groß zu sein, da alles sehr eng und niedrig ist. Auch die Vorstellung bis zu 14 Stunden am Tag untertage zu sein, mit Hammer und Meißel bei dem Licht einer Kerze hart zu arbeiten und nur 5 cm vorwärts zu kommen, lässt einen nachdenklich werden und staunen, dass trotzdem solch ein ausgedehntes Tunnelsystem geschaffen werden konnte. Heutzutage schafft man mit Hilfe von Bohrern und Sprengstoff etwa 3 m. Außerdem muss man immer darauf gefasst sein, dass die Tunnel einstürzen oder giftige Gase austreten können. Dafür hatten die Bergmänner kleine Atemgeräte am Mann und verwendeten Fichtenholz als Stützbalken, welches durch Knarzen vor Einstürzen warnt.
Die unteren Gänge sind leider nicht begehbar, da der Grundwasserspiegel zu hoch ist. Doch das hat dafür gesorgt, dass wir eine riesige mit Wasser gefüllte Kammer bestaunen durften. An dieser Stelle wurden alle Lichtquellen ausgeschaltet und nur die Flamme eines Feuerzeugs spendete etwas Licht, das nicht einmal ausreichte, um seine eigenen Füße zu sehen.
Dann begann die Extremtour. Wir kletterten über Leitern 30 m senkrecht nach oben, damit wir nochmals den See aus einer anderen Perspektive betrachten konnten. Dieser Ausblick ist nicht jedem Besucher gewährt und belohnte uns für den Aufstieg. Aber jetzt mussten wir auch irgendwie wieder nach unten kommen. Dafür gab es ein Seil zum Festhalten, an dem man sich den steilen und rutschigen Abhang abseilen konnte (siehe Bilder). Erschwert wurde dies dadurch, dass das Licht ausgefallen war und man wenig gesehen hatte. Zum Glück gibt es Smartphones mit Taschenlampen-App. Als alle sicher unten angekommen waren, machten wir uns auf den Weg nach draußen.
Nach etwa zwei Stunden sahen wir wieder das Tageslicht und haben es richtig genossen. Nun konnte man auch erst erkennen, wie dreckig man geworden war. Alle hatten auf der Tour Hunger bekommen und freuten sich schon auf das Mittagessen in der Scheune. Es gab ein typisches Gericht der Bergmannsleute: Kassler im Brotteig mit Sauerkraut und Tee zum Aufwärmen.
Dieses bildete den krönenden Abschluss unseres Besuchs im Bergwerk "Grube Tannenberg", der uns allen sehr viel Spaß gemacht hatte und uns in guter Erinnerung bleiben wird wie auch die zwei schönen Jahre Geographieunterricht im Grundkurs bei Herrn Muck. Glück Auf!
Paulina U.