Am 15. Mai 2024 wurde Frau Dr. Doris Sennekamp, Bonn, mit der Peter-Breuer-Medaille ausgezeichnet. Sie ist die zweite Persönlichkeit, der diese Ehre zuteilwurde.
Frau Dr. Sennekamp ist den Älteren unserer Schulgemeinde nicht gänzlich unbekannt, hat sie doch wertvolle Impulse mit der von ihr ins Leben gerufenen „Stiftung Christliche Privatschulen“ unserer Schule vermittelt.
Im Jahr 1998 hatten am Bildungswesen interessierte Bürger aus Ost und West die Stiftung Christliche Privatschulen gegründet. Ihr Ziel war es, die Schulen in Trägerschaft der beiden christlichen Kirchen und Orden in ihrem guten pädagogischen Ansatz zu unterstützen.
Anlass war die Erfahrung, wie zunehmende Wertepluralität, Verlust von Bindungen, veränderte Arbeitswelten, zunehmende Entwicklung und Nutzung neuer Medien unsere Gesellschaft tiefgreifend veränderten.
In den Jahren 1999 – 2012 wurden unter diesem Aspekt insgesamt sechs Gymnasien in Trägerschaft der Bistümer, Landeskirchen oder Orden über einen Zeitraum von jeweils vier Jahren begleitet. Dabei traf sich das gesamte Kollegium einer Schule jeweils zwei bis drei Mal im Jahr für zwei Tage in einem Tagungshaus. Unter der Anleitung eines erfahrenen Personaltrainers konnten die Kollegien dann an verschiedenen Themen zu ihrer Weiterentwicklung arbeiten. Die Themen umfassten die Bereiche Wertevermittlung, die Förderung Sozialer Kompetenz, das Lernen lernen, die Förderung von Kommunikation und Teamentwicklung, die Förderung von Informations- und Organisationsstrukturen sowie die Förderung des Verständnisses für ökonomische Zusammenhänge.
Mit Beendigung der letzten dieser Fortbildungen im Jahr 2011 wurde das gesamte Projekt dann ausgewertet.
Die Stiftung hat inzwischen ihre Arbeit eingestellt. Geblieben ist vom Wirken der Stiftung und maßgeblich Frau Dr. Sennekamps u.a. die Fortsetzung einer liebgewonnenen Tradition: der gemeinsamen, mehrtägigen Lehrerfortbildung außer Haus. Ohne diesen Impuls aus dem Jahre 1999 stünde unsere Schule heute nicht da, wo sie nun ist. Vieles von dem, was uns heute auszeichnet, ist damals im Kleinen entstanden.
Ein soziales Zusammenleben beruht auf Werten wie Toleranz, Zuverlässigkeit, Rücksichtnahme, Gemeinsinn, Hilfsbereitschaft und Solidarität. Diese Haltungen müssen von allen gelebt werden. Sie entstehen aber nicht von selbst, sondern sie bedürfen der Rückbindung an eine Werteordnung. Frau Dr. Sennekamp hat diese Werte gelebt. Die ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstandsvorsitzende der Stiftung war nicht immer einfach, oft kräftezehrend und gewiss nicht vergnügungssteuerpflichtig. Frau Dr. Sennekamp zeigte Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung in einer besonderen Zeit. Dafür dankt ihr die Schulgemeinde des Peter-Breuer-Gymnasiums.
Thomas Wagner
