Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg


Am 23. Mai 2024 hat die Klassenstufe 9 des Peter-Breuer-Gymnasiums die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besucht, welche sich im gleichnamigen Dorf in der Oberpfalz befindet. Das Konzentrationslager wurde von den Nationalsozialisten am 03. Mai 1938 errichtet.

 

Bis zu seiner Befreiung inhaftierten diese zahlreiche politische Gefangene, Juden, Homosexuelle, Roma und Sinti sowie Kriegsgefangene, welche zur Arbeit gezwungen wurden und durch verschiedene Umstände ums Leben kamen. Viele Inhaftierte starben während oder nachdem sie Opfer gezielter physischer Gewalt wurden und weil ihnen Hilfsmaßnahmen verwehrt wurden. Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers war eine wichtige Gelegenheit, mehr über die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten zu lernen und der Opfer des Holocausts zu gedenken. Das Erste, was uns beim Betreten der Gedenkstätte auffiel, war das ziemlich leere und weite Gelände. Dieser Umstand liegt darin begründet, dass die meisten Häftlingsunterkünfte über die lange Zeit hinweg nicht erhalten geblieben sind. Zwangsarbeiter errichteten die Baracken mit einfachen Mitteln. Es gab nur unzureichende Dämmung, Heizmöglichkeiten und sanitäre Einrichtungen. Nach der Befreiung des Lagers durch die amerikanische Armee diente ein Teil der Unterkünfte noch zeitweise als Herberge für deutsche Vertriebene und Flüchtlinge. Als die Baracken in der Nachkriegszeit abgerissen wurden, nutzten die Menschen der Umgebung die Überreste noch als Bau- und Heizmaterial weiter. Es gibt am Eingang der Gedenkstätte eine Karte des Lagers. Diese zeitgenössische Karte bildet die Ausmaße und die widrigen Umstände ab, unter denen die Gefangenen leben mussten. Flossenbürg war ursprünglich für rund 4000 Gefangene ausgelegt. Es gab jedoch Zeiten, wo bis zu 15000 Gefangene zeitgleich dort waren. Es mussten bis zu 1000 Menschen in einer Baracke auf engstem Raum in mehrstöckigen Betten schlafen. Erschreckend war auch der Steinbruch. Er war ausschlaggebend für den Erbauungsort des Lagers. In ihm mussten die Häftlinge unter schwierigsten Bedingungen mit einfachsten Werkzeugen harten Granit gewinnen und bearbeiten. Die Nationalsozialisten benötigten die Steine für ihre Bauprojekte. Der abgebaute Granit aus Flossenbürg war vor allem für Straßen, Brücken und später auch für das Projekt „Welthauptstadt Germania" vorgesehen. Einer der schrecklichsten Orte im KZ war das Krematorium im sogenannten „Tal des Todes”. Hier wurden die vielen Toten verbrannt, die an Erschöpfung, Hunger, Folter und durch Mord gestorben waren. Der Ofen des Krematoriums reichte schließlich nicht mehr aus, weshalb die Leichname auf eine Art Scheiterhaufen aufgestapelt, mit Benzin übergossen und verbrannt wurden. Die entstandene Asche wurde nicht an die Angehörigen der Verstorbenen geschickt, sondern einfach in den Wald gestreut. Heute erinnert eine mit Gras überwachsene Pyramide aus Asche an die vielen grausam Getöteten. Der Umgang mit den Toten und ihren Überresten zeigt, wie menschenverachtend die Nationalsozialisten dachten und vorgingen.
Ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ist für Schulklassen eine wichtige Ergänzung des Geschichtsunterrichts. Nur an einem solchen Ort kann man die Grausamkeiten des nationalsozialistischen Regimes annähernd begreifen. Eine Führung durch das ehemalige Lager vermittelt Schülern einen greifbareren Eindruck davon, wie Menschen damals behandelt wurden und unter welchen schlimmen Bedingungen sie leben und arbeiten mussten. Vor allem wird hier besonders deutlich, dass so etwas nie wieder geschehen darf.

Lennard Adler, 9c

2405 flossenbürg 01