Auf Spurensuche in Weimar

Das Dröhnen des Motors verhallte, das Klappern der Gurte war zu hören. Langsam öffneten sich am 04. Mai 2022 die Türen und Schritte ertönten auf dem Kopfsteinpflaster. Die Menge strömte zu Anna Amalia. Knarzende Stufen empfingen uns und anschließend der gewaltige Anblick des Rokokosaals in strahlendem Blau mit goldenen Verzierungen.

 

 

Der lichtdurchflutete Raum verschaffte uns einen Einblick in die Zeit des 18. Jahrhunderts. Mit neuen Erkenntnissen zu den Größen der Weimarer Klassik schwärmten wir aus ins Zentrum der deutschen Literaturgeschichte. Nach einem kurzen Verweilen in den beschaulichen Caféhäusern der Stadt führte uns unser Weg gen Schillers Wirkungsstätte. Mit durchaus spezieller Wandgestaltung empfing uns das Stadthaus des Meisters der Dichtkunst. Unterstützung bei der Spurensuche erhielten wir von einer Dame, die sich als eine Expertin in diesem Metier herausstellte und uns mit noch nicht gekannten Informationen speiste. Nachdem unser Hunger nach Wissen weitestgehend gestillt war, genossen wir die tatsächlichen Speisen (zu überhöhten Preisen O.T. „Die Prinzen“), um gestärkt und motiviert den zweiten Teil unserer Suche bei Herrn Geheimrat Goethe zu verbringen. Wir sind seiner Einladung gern gefolgt und waren Gäste seines hochherrschaftlichen Anwesens am Frauenplan. Beobachtet von den erlesenen antiken Skulpturen, inspizierten wir die liebevoll gestalteten Räumlichkeiten. Sie gaben uns einigen Aufschluss zum Leben und Schaffen des Dichterfürsten. Dass Goethe ein großer und leidenschaftlicher Sammler war, zeigte sich vor allem in den Auslagen und geheimnisvoll anmutenden Räumen des Nationalmuseums. Auch die dortige Informantin führte uns durch Goethes Gedankenwelt, die sich als komplexer erwies als für einen durchschnittlichen Erdenbürger fassbar.

Parallel zur geplanten Abfahrt verwandelte sich der bisher eitle Sonnenschein in Trübnis und schließlich Regen. So verlor sich die Spur in den Pfützen des leichten Schauers … und uns blieb nichts weiter übrig, dem Regenbogen zu folgen, der uns den Weg zurück in bekannte Gefilde zeigte.

Im Auftrag Ihrer Majestät

Hochachtungsvoll

Die jungen Germanisten des Leistungskurses D32

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