Einmal Prag und zurück, bitte! (veröffentlicht: 10.12.2016)

Laut, lustig, liebenswert. Anders ist der Tagestrip nach Prag wohl nicht zu beschreiben. Es wurde viel gelacht, getrunken, gegessen, gesehen, gelaufen, kurzum der Heiterkeitsfaktor war konstant hoch.

Aber beginnen wir von Anfang an. Die buntgemischte Truppe (Lehrer, Oberstufler, ehemalige Schüler, Eltern und Geschwister) traf sich zu einer eher menschenunwürdigen Zeit (5:45 Uhr!!) an der Schule. Noch verschlafen und etwas benebelt stiegen wir in "unseren" Bus nach Prag. Die Stimmung war eher gedrückt oder man könnte sagen schläfrig. Doch dieser Umstand hielt einige witzige Mitfahrer nicht davon ab, sich bereits 6:30 Uhr ein kühles Blondes zu genehmigen. Nun gut, wer kann, der kann.

Begleitet wurde die vierstündige Fahrt von der One-Hour-Version vom "Heilig-Obnd-Lied". Bei diesem Unterhaltungsprogramm schieden sich die Geister. 10:30 Uhr waren wir endlich in der Innenstadt von Prag angekommen und begaben uns sogleich auf den Weg zum Weihnachtsmarkt auf dem Hradschin. Ganz so schnell wie wir es uns vorgestellt hatten, wurde uns dann doch kein Genuss vom ersten Glühwein vergönnt, denn die Schlange (ja, wir mussten für den Weihnachtsmarkt anstehen) war gelinde gesagt gigantisch. Wir reihten uns also brav in die Touristenhorden ein und siehe da- nach 15-minütiger Wartezeit und einer Taschen-und Körperkontrolle später standen wir schon neben einem großen Weihnachtsbaum und genehmigten uns den ersten "Hotwine" des Tages. Und natürlich durfte auch die Versorgung am Mittag nicht fehlen, also schnell weiter zu der reservierten urigen tschechischen Kneipe. So urig war sie dann jedoch auch wieder nicht, zum großen Glück vieler Mitfahrer. Angeboten wurde neben dem dreigängigen traditionell tschechischen Menü auch ein vegetarisches und veganes.

Voll und glücklich machten wir uns wenig später auf. um unsere vierstündige Stadtführung anzutreten, dafür wurden wir in zwei Gruppen geteilt, welchen jeweils die Innenstadt von einem "echten" Prager näher gebracht wurde. Leider war das Stimmvolumen unserer Stadtführerin nicht besonders umfangreich, wodurch nicht jede Information gierig aufgesogen werden konnte.

Ein weiterer Höhepunkt stellte das Abendessen auf einem Dampfer, begleitet von lieblicher Akkordeonmusik, dar. Zwar teilten wir uns das Schiff mit einer Reisegruppe 70+, hatten aber dennoch keine Probleme mit dem Erreichen des Buffets. Auch der am Eingang ausgeteilte Becherovka trug nicht gerade dazu bei, dass die Stimmung sich verschlechterte.

Auch von dem (sehr) traurig aussehenden Akkordeonspieler ließen wir uns nicht beirren und genossen den Abend in Prag in vollen Zügen. Und dann war es schon fast wieder soweit, die letzten Stunden auf dem Weihnachtsmarkt standen an, allzeit beleuchtet von dem unglaublich massiv behangenen Weihnachtsbaum (so viel sei gesagt, viel Grün war von dem Baum nicht mehr zu erkennen). Es wurden noch ein paar Glühweine geschlürft und über den Markt geschlendert, bis wir, geschafft, aber zufrieden, uns auf den Weg zu unserem Bus machten. Die Heimreise verlief ähnlich wie die Hinreise, ich sage nur: One-Hour-Version.

Zwei Uhr in der Nacht hielten wir schließlich in Zwickau und verabschiedeten uns von unserem Busfahrer Michael und seiner und Herrn Speths außergewöhnlichen Musiksammlung.

Abschließend ist zu sagen: Ich kann die Weihnachtsmarkt-Ausfahrten nur empfehlen und möchte noch einmal Herr Speth danken, der diesen Tag in Prag ermöglicht hat. Veselé Vánoce!

Charlotte Rudnick, K12